Kulturfolger sind Tiere oder Pflanzen, die durch vom Menschen verursachte Veränderungen der Landschaft Vorteile erlangen und daher dem Menschen in seine Kulturlandschaften wie Wälder, Felder, Wiesen, Verkehrswege, Siedlungen und Wohnstätten folgen.
Fauna
Zu den klassischen Kulturfolgern, die von der umfangreichen Rodungstätigkeit des Menschen im Mittelalter und den dadurch entstandenen Vegetationsformen wie der Kultursteppe profitierten, zählen neben heute häufigen Arten wie Feldhase, Feldmaus, Schwarzwild, Steinmarder, Waschbär und Kohlweißling auch inzwischen bedrohte Arten, deren Lebensraum durch intensivere Landwirtschaft eingeschränkt wurde, wie beispielsweise Igel, Feldhamster, Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche und Kiebitz. Ebenso gehen einige der typischen Arten der Bauernhöfe, wie Hausmaus, Fledermäuse, Rauch- und Mehlschwalbe, Schleiereule, Gartenrotschwanz und Stubenfliege, in ihrem Bestand zurück; die Hausratte ist in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Ein charakteristischer Kulturfolger in suburbanen Gebieten ist auch die Rabenkrähe. Städtische Kulturfolger umfassen ursprünglich fels- und höhlenbewohnende Arten, für die menschliche Gebäude als Ersatzfelsen dienen, wie Stadttaube, Mauersegler, Dohle, Turmfalke und Hausrotschwanz, sowie Winkelspinnen und Große Zitterspinne. Arten wie der Haussperling, die im gemäßigten Klima Gebäude als Schutz vor Witterung benötigen, bis hin zu Bewohnern beheizter Räume wie Stubenfliegen, Bettwanzen, Hausstaubmilben, Küchenschaben, Heimchen und Silberfischchen gehören ebenfalls dazu. Auch die Wanderratte ist eine typische städtische Spezies. Zu den relativ jungen Kulturfolgern zählen die Amsel, das Eichhörnchen und der Fuchs. Die Amsel, die erst seit etwa 200 Jahren in Siedlungen heimisch ist, war zuvor ein scheuer Waldvogel.
Flora
Pflanzen, die als Kulturfolger gelten, waren oft ursprünglich in südlicheren Regionen heimisch. Zu diesen Arten zählen beispielsweise Klee, Mäusegerste, Robinien, Klatschmohn, Ackersenf, Kornblume und Kamille.
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