Braunbrustigel bevorzugen eine vielfältig strukturierte Landschaft mit abwechslungsreicher Vegetation aus Hecken, Gebüsch, Bodendeckern, Weideland, Feldrainen mit Altgras, Staudendickichten, kleinem Gehölz mit Totholz und Ruderalflächen. Sie sind auch an den Rändern von Laubwäldern anzutreffen, meiden jedoch Nadelwälder, baumlose Agrarflächen und zu nasse Lebensräume wie Moore. Gebüsche, Hecken, hohle Baumstämme und Felsspalten nutzen sie als Ruheplätze und beziehen gelegentlich auch die verlassenen Baue anderer Säugetiere. Heute findet man Braunbrustigel hauptsächlich auf Streuobstwiesen, in naturnahen Gärten, Parks und Friedhöfen sowie in begrünten Siedlungsbereichen am Rand von Städten und Dörfern. Sie haben den Verlust ihres ursprünglichen Lebensraums, der vielfältigen Feldflur, teilweise kompensiert, indem sie als Kulturfolger zunehmend menschliche Siedlungsräume erschlossen haben.
Die Hauptnahrung des Braunbrustigels umfasst Insekten, einschließlich Käfer wie Laufkäfer, Ohrwürmer, Schmetterlingsraupen, Tausendfüßer und Regenwürmer. Nacktschnecken gehören nicht zu seiner bevorzugten Nahrung und machen nur etwa ein bis fünf Prozent seiner Diät aus. Gehäuseschnecken werden aufgrund seines Gebisses, das das Aufbrechen der Schneckenhäuser erschwert, nur selten verzehrt. Taufrisches, extensiv von Großvieh beweidetes Grasland scheint für Braunbrustigel ein besonders ergiebiges Jagdgebiet zu sein. Manchmal legen sie nachts bis zu einem Kilometer zurück, um auf solchen Flächen nach Nahrung zu suchen.
Braunbrustigel ernähren sich auch von kleinen Säugetieren wie Mäusen, Spitzmäusen und Maulwürfen, meist handelt es sich dabei um junge, noch blinde Tiere, die der Igel bei seinen nächtlichen Streifzügen findet. Sein Gebiss und seine Laufgeschwindigkeit ermöglichen es ihm jedoch nicht, erwachsenen Tieren dieser Arten ein ernstzunehmender Fressfeind zu sein.
Wie alle Igelarten, so ist auch der Braunbrustigel ein Einzelgänger, der in der Dämmerung und Nacht aktiv ist. Tagsüber schläft er in einem Nest oder Hohlraum, das mit Laub oder Ästen ausgekleidet ist, und begibt sich in der Dämmerung und Nacht auf die Suche nach Nahrung. Der Braunbrustigel hat zwei Hauptaktivitätsphasen: eine zwischen 18 und 21 Uhr und eine weitere zwischen 0 und 3 Uhr.
Das Territorium eines Männchens kann bis zu einem Quadratkilometer groß sein, während Weibchen meist Gebiete unter 0,3 km² nutzen. Braunbrustigel sind sehr standorttreu und nutzen mehrere Nester innerhalb ihres Reviers, die sie unregelmäßig aufsuchen. Sie sind Einzelgänger, die außerhalb der Paarungszeit den Kontakt zu anderen Igeln meiden und keine Territorialkämpfe ausführen, sondern überlappende Reviere haben.
Männliche Braunbrustigel können während ihrer nächtlichen Nahrungssuche zwei bis drei Kilometer zurücklegen, während die Strecken der Weibchen etwas kürzer sind. Telemetrische Studien haben gezeigt, dass sie fähig sind, Flüsse schwimmend zu überqueren, die normalerweise die Grenzen ihres Territoriums bilden.
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